Ein übereifriger Plattenleger sorgt mit einem unüberlegten Schnitt für ein wahres Feuchtigkeitsparadies.
Die Schadensmeldung durch eine Verwaltung erreichte die BOKE NANO. Mit eigenen Feuchtigkeitsmessgeräten wurden Feuchtigkeiten im Badzimmer gemessen. Es soll die Ursache geklärt werden.
Zuerst fand eine zerstörungsfreie, erneute elektronische Feuchtigkeitsmessung statt. Es wurde ein kapazitives Messverfahren gewählt. Nach der Lokalisierung der grössten Feuchtigkeiten im Badzimmer bot sich die Ecke nahe der Mischbatterie als Prüfkörper-Entnahme an.
Jede Badewanne und jede Duschwanne muss nach Norm der Schweizerischen Fachverbände der Sanitärinstallateure und der Plattenleger (Ausgabedatum 2012) vor Einbau der Wannen mit einem Flexzargenband/Wannendichtband durch den Sanitär versehen werden. Dieses hat durchgehend aus einem Stück zu erfolgen, um mögliche Leckstellen zu vermeiden. Demnach ist es nicht erlaubt, ein solches Band innerhalb des Wannenumgangs zu durchschneiden.
Im vorliegen Fall jedoch war dieses Flexzargenband/Wannendichtband durch den Sanitär angesetzt worden, wodurch eine vertikale offene Stelle von ca. 70 mm vorhanden war. Zudem hat es der Monteur unterlassen, eine Überlappung von mindestens 50 mm zu schaffen und diese mit Dichtkleber miteinander zu verkleben. Der Ursprung der Nässe in diesem Bereich konnte durch BOKE NANO nachgewiesen werden.
Ärgerlicherweise war der Grundputz in diesem Bereich kraftlos geworden, da die Zementmatrix durch die dauernde Wasserbelastung über die Jahre zerstört wurde. Nicht geholfen dabei hat auch der erbrachte Nachweis, dass die zwar vorhandene, jedoch nicht konforme Dispersionsabdichtung – verlangt sind mindestens 0,5 mm, gemessen wurden 0,29 mm – nicht erfüllte.